Im Oktober meldeten die ukrainischen Unternehmen eine Verschlechterung ihrer Geschäftseinschätzungen, wobei dies besonders bei den Bauunternehmen auffiel. Der Index der Geschäftserwartungen der ukrainischen Unternehmen lag im Oktober bei 49,6 gegenüber 50,1 im September und fiel damit unter die neutrale Marke von 50 Punkten, teilte die Nationalbank der Ukraine mit. Dieser Index wird auf der Grundlage von Umfragen bei Unternehmen berechnet.

Nach Angaben der Regulierungsbehörde haben mehrere Faktoren die Wirtschaftstätigkeit gebremst und zur Verschlechterung ihrer Bewertungen beigetragen. Zu diesen Faktoren gehörten erhebliche Sicherheitsrisiken, die Zerstörung von Produktionsanlagen in einigen Unternehmen, logistische Zwänge für Exporteure, ein Rückgang der Investitionsnachfrage, steigende Kraftstoffpreise und ein erheblicher Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.

Trotz dieser Herausforderungen bleiben die Handelsunternehmen die optimistischsten unter den anderen Sektoren. Sie bewerten ihre Ergebnisse aufgrund der stabilen Inlandsnachfrage und des stabilen Funktionierens des Energiesystems positiv. Im Oktober rechneten die Handelsunternehmen mit einem Anstieg des Umsatzes und der Käufe von Verkaufsgütern und verbesserten ihre Schätzungen der Lagerbestände und Bilanzen dieser Güter.

Die Industrieunternehmen rechnen nicht mit wesentlichen Änderungen ihrer Geschäftstätigkeit, obwohl sie eine Optimierung der Produktions- und Logistikketten und eine Verlangsamung der Inflation erwarten. Im Oktober blieb der Branchenindex bei 50.

Die Unternehmen des Baugewerbes, die fünf Monate in Folge optimistisch waren, haben ihre Erwartungen in diesem Monat deutlich zurückgeschraubt. Dies war das Ergebnis eines saisonalen Rückgangs der Wirtschaftstätigkeit, eines Rückgangs der Investitionsnachfrage und eines Mangels an qualifizierten Arbeitskräften. Der sektorale Index fiel im Oktober auf 44,8, gegenüber 50,6 im September.

Den zweiten Monat in Folge gaben die Dienstleistungsunternehmen eine negative Einschätzung ihrer Geschäftstätigkeit ab. Die Gründe dafür waren steigende Kraftstoffpreise, logistische Probleme und eine schwache Nachfrage. Der Branchenindex lag im Oktober bei 47,2, verglichen mit 47,9 im September.

Die meisten befragten Unternehmen aller Wirtschaftszweige rechneten mit einem Anstieg der Preise für ihre Produkte und Dienstleistungen aufgrund höherer Preise für Rohstoffe und Waren der Zulieferer. Außerdem rechneten sie mit einer Verringerung der Zahl der Beschäftigten. Unabhängig von der Branche bleiben die Unternehmen in der Ukraine mit ihren Prognosen und Erwartungen zurückhaltend.