Die Ukraine bereitet sich auf ein mögliches Embargo für die Einfuhr bestimmter polnischer Obst- und Gemüsesorten vor und reagiert damit auf die Maßnahmen der polnischen Regierung. Taras Kachka, stellvertretender Minister für Wirtschaft und Handel der Ukraine, sagte in einem Interview mit der Rzeczpospolita, dass ein solcher Schritt darauf abziele, Polen dazu zu bewegen, seine Entscheidungen zu revidieren und neue Ansätze in Betracht zu ziehen.
Die Ukraine hat diese Initiative ergriffen, weil die monatelangen Verhandlungen erfolglos geblieben sind und die Hoffnung auf eine friedliche Beilegung des Streits verloren gegangen ist. Mit den Einfuhrbeschränkungen für polnisches Obst und Gemüse soll deutlich gemacht werden, dass Polen als Mitgliedstaat der Europäischen Union die allgemeinen Grundsätze und Regeln des internationalen Handels einhalten muss.
Zu den Erzeugnissen, gegen die ein Embargo verhängt werden kann, gehören Zwiebeln, Tomaten, Kohl und Äpfel. Die Einführung solcher Beschränkungen wird von einer Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) begleitet. Es ist jedoch wichtig festzuhalten, dass die Ukraine nicht gegen Polen als solches klagt, sondern gegen die von der polnischen Regierung eingeführten Maßnahmen und es für notwendig hält, diese zurückzunehmen.
Der polnische Landwirtschaftsminister Robert Telus bezeichnete den Schritt als "große Taktlosigkeit" und zeigte sich überrascht von der Entscheidung. Er betonte, dass Polen der Ukraine Hilfe geleistet habe, auch für Frauen und Kinder, und äußerte die Hoffnung, dass das Embargo nicht wieder eingeführt werde.
Die Ukraine nutzt diesen Schritt als Druckmittel gegen Polen und versucht, dessen Entscheidungen in wichtigen Fragen zu beeinflussen. Diese Situation unterstreicht einmal mehr, wie wichtig es ist, die internationalen Handelsregeln und -vorschriften einzuhalten, insbesondere unter den EU-Mitgliedstaaten.
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