Die Ukraine wird sich mit dem Vorschlag der Europäischen Union befassen müssen, das Verbot von Agrarexporten auf fünf Länder auszuweiten. Janusz Wojciechowski, EU-Kommissar für Landwirtschaft, hofft, dass die Ukraine diesen Vorschlag unterstützt, da sonst ein Chaos entstehen könnte.

Ihm zufolge haben sich die Beschränkungen für ukrainische Agrarexporte als wirksam erwiesen und dazu beigetragen, die Märkte anderer Länder zu stabilisieren. Wojciechowski sieht in der Ausweitung des Verbots eine Alternative zu dem Chaos, das durch einseitige Entscheidungen der EU-Mitgliedstaaten, Proteste und Straßenblockaden entstehen könnte.

Während der russischen Invasion und der Blockade der Schwarzmeerhäfen wurden 44,4 Millionen Tonnen Getreide über die "Solidaritätskorridore" zwischen der EU und der Ukraine transportiert. Nach dem von der Ukraine verhängten Ausfuhrverbot stieg das Ausfuhrvolumen auf 9,6 Millionen Tonnen, wobei alternative Routen über die Häfen der Ostsee und der Adria genutzt wurden.

Wojciechowski betonte, dass die EU bereit sei, die Ukraine bei der Entwicklung von "Solidaritätskorridoren" zu unterstützen, die die Transitmöglichkeiten für ukrainisches Getreide erheblich verbessern würden. Zu diesem Zweck schlägt der EU-Kommissar vor, ukrainische Unternehmen für die Kosten des Getreidetransits zu entschädigen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt zu gewährleisten.

Wichtig ist auch die Unterstützung des Ausbaus der Infrastruktur der "Solidaritätskorridore", für die laut Wojciechowski bisher mehr als 1 Mrd. EUR bereitgestellt wurden. Weitere 890 Millionen Euro stehen aus verschiedenen Finanzierungsquellen zur Verfügung.

Mit dieser Initiative soll sichergestellt werden, dass die Ukraine ihr Getreide ohne Einschränkungen exportieren kann und der EU weniger Probleme bereitet, insbesondere angesichts der blockierten Schwarzmeerhäfen.