Polen erwägt, nach dem 15. September ein einseitiges Einfuhrverbot für ukrainisches Getreide zu verhängen, falls die Europäische Kommission die Beschränkungen nicht verlängert, sagte der polnische Landwirtschaftsminister Robert Telus auf einer Pressekonferenz am Dienstag, den 22. August.

Streitigkeiten innerhalb der Koalition der Länder, die Beschränkungen für die Einfuhr ukrainischen Getreides verhängen, sorgen für Spannungen in der Europäischen Union. Einige EU-Mitglieder lehnen die Position Polens ab, das sich für eine Verlängerung der Beschränkungen über den 15. September hinaus ausspricht. Robert Telus erklärte jedoch, dass Polen beabsichtige, einseitig ein Einfuhrverbot für ukrainisches Getreide zu verhängen.

Um einen Konsens zu erreichen und gemeinsame Aktionen in der Frage der Getreidelieferungen aus der Ukraine zu koordinieren, plant der polnische Landwirtschaftsminister Treffen mit seinen Kollegen aus Rumänien und der Slowakei. Es wird darüber nachgedacht, eine Koalition zu bilden, die das Vorgehen der Länder in dieser Frage koordinieren könnte.

Die polnische Regierung hofft, dass die Situation innerhalb der Europäischen Union friedlich gelöst werden kann, ohne die Einheit zu zerstören. Sollte es jedoch notwendig sein, die Interessen seiner Landwirte zu schützen, ist Polen bereit, einseitige Einfuhrverbote zu verhängen.

Minister Telus betonte, dass diese Entscheidung nicht zur Diskussion stehe, da die Interessen des Agrarsektors für Polen wichtig seien. Unabhängig von der Position anderer Länder ist Polen bereit, geeignete Maßnahmen zur Wahrung seiner Interessen zu ergreifen.

Die Situation rund um die Einfuhr ukrainischen Getreides in die Europäische Union bleibt angespannt, und die Lösung dieser Frage wird Kompromisse und diplomatische Bemühungen erfordern. Polen ist entschlossen, seine landwirtschaftlichen Interessen zu schützen, und die weitere Entwicklung wird von den Interessen aller Parteien abhängen.