Europäischer Käse überschwemmte den ukrainischen Markt: Folgen für den einheimischen Hersteller
Der ukrainische Milchmarkt erlebt derzeit einen regelrechten Boom bei Importkäse aus der Europäischen Union. In den letzten Jahren haben die Käseimporte um ein Vielfaches zugenommen, was die inländischen Produzenten erheblich beeinträchtigt hat. Die Supermarktregale sind voll mit Käse aus Polen, Deutschland, den Niederlanden und anderen EU-Ländern, und oft sind die Preise niedriger als die der einheimischen Konkurrenz.
Die Statistiken sind beeindruckend: Allein im letzten Jahr beliefen sich die Käseimporte aus der EU in die Ukraine auf über 30.000 Tonnen. Den Hauptanteil der Importe machen Hart- und Schnittkäse aus, die bei den ukrainischen Verbrauchern beliebt sind. Die wichtigsten Importeure bleiben Polen und die Niederlande, die von den vereinfachten Handelsbedingungen mit der Ukraine profitieren.
Die Gründe für diesen Importzustrom liegen in politischen und wirtschaftlichen Aspekten. Insbesondere im Rahmen des Assoziierungsabkommens zwischen der Ukraine und der EU wurden die Handelsbedingungen deutlich vereinfacht. Darüber hinaus erhalten Hersteller aus Europa staatliche Subventionen, die es ihnen ermöglichen, die Produktionskosten zu senken und auch auf ausländischen Märkten wettbewerbsfähig zu sein.
Für ukrainische Produzenten ist diese Situation zu einer echten Herausforderung geworden. Aufgrund billiger Importe sind einige von ihnen gezwungen, die Preise zu senken, die Produktion zu drosseln oder sich auf andere Märkte zu konzentrieren. Einige kleine und mittelgroße Käsereien können schlicht nicht mit der Konkurrenz mithalten, weil ihnen eine vergleichbare staatliche Unterstützung fehlt.
Experten weisen darauf hin, dass sich die Situation ohne dringende Maßnahmen des Staates nur verschlimmern kann. Es müssen Mechanismen zur Unterstützung der einheimischen Hersteller eingeführt werden, insbesondere Vorzugskredite, Subventionen und Informationskampagnen, die ukrainischen Käse bei den Verbrauchern bekannter machen.
Unterdessen steigen die Importe weiter an und die ukrainischen Verbraucher entscheiden sich mit ihrem Geldbeutel für günstigere Produkte aus dem Ausland. Ob die Wirtschaft des Landes davon allerdings wirklich profitieren wird, ist eine offene Frage. Langfristig könnte die Dominanz des importierten Käses zur Zerstörung eines Teils der ukrainischen Milchwirtschaft führen.
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