Die Wassermelonenpreise in der Ukraine fallen weiterhin stark und erreichen den niedrigsten Stand der letzten drei Saisons. Dies belegen die Daten der Analysten des EastFruit-Projekts.

Letzte Woche fielen die durchschnittlichen Großhandelspreise für Wassermelonen in der Ukraine auf 15 UAH/kg (0,36 $/kg), was den niedrigsten Preis seit drei Jahren darstellt. Heutzutage können Wassermelonen im Großhandel auf dem Inlandsmarkt zu einem Preis von 5 bis 14 UAH/kg (0,12 bis 0,34 USD/kg) gekauft werden, je nach Qualität, Sorte und Menge der Charge. Das bedeutet, dass die Wassermelonenpreise im Vergleich zur Vorwoche um 35 % gesunken sind.

Die Analysten von EastFruit identifizierten mehrere Hauptgründe für einen derart deutlichen Preisverfall. Eine der wichtigsten ist die Verlagerung der Wassermelonenproduktion, nachdem Russland große Gebiete der Regionen Cherson und Saporischschja besetzt hatte. Die Produktion von Melonenkulturen verlagerte sich aktiv in die zentralen und westlichen Regionen der Ukraine, was das Angebot auf dem Markt deutlich erhöhte.

Günstige Wetterbedingungen im Frühjahr und in der ersten Sommerhälfte trugen ebenfalls zu hohen Wassermelonenerträgen bei. Dies ermöglichte es den Landwirten, eine viel größere Menge an Produkten zu erhalten als erwartet.

Landwirte erklären, dass das ungewöhnlich heiße Wetter, das seit der zweiten Julidekade in der Ukraine herrscht, die Reifung von Wassermelonen beschleunigt hat. Allerdings wirkte sich die Dürre in den südlichen Regionen negativ auf die Qualität der Wassermelonen aus, was die Preise weiter senkte.

Ein weiterer marktbeeinflussender Faktor ist das stabile Angebot an Wassermelonen aus den Ländern Zentralasiens. Produkte aus diesen Ländern sind jetzt erschwinglicher und von besserer Qualität, was zu Konkurrenz für lokale Produzenten führt.

Trotz des deutlichen Preisverfalls gehört die Ukraine weiterhin zu den Ländern mit den höchsten Preisen für Wassermelonen in der EastFruit-Monitoringregion. Sollte sich der negative Preistrend jedoch fortsetzen, könnten die Preise auf das Niveau zentralasiatischer Länder fallen.