Seit dem 19. Juni erhebt die Europäische Union Zölle auf die Einfuhr von ukrainischem Hafer wegen Überschreitung der festgelegten Quoten. Diese Entscheidung wurde von der Europäischen Kommission im Einklang mit dem aktualisierten Handelsabkommen zwischen der Ukraine und der EU angenommen.

Im Rahmen dieser Vereinbarung ist für mehrere Produkte, darunter auch Hafer, eine Notbremsung vorgesehen, die automatisch ausgelöst wird, wenn die Importmengen das durchschnittliche jährliche Importniveau zwischen dem 1. Juli 2021 und dem 31. Dezember 2023 erreichen. Bei Hafer beträgt diese durchschnittliche Menge 2.440,56 Tonnen. Nach Erreichen dieses Volumens führt die Europäische Kommission das entsprechende Zollkontingent wieder ein.

„Das Kontingent für Hafer ist auf das Niveau von 4.000 Tonnen festgelegt. Da die Importe ab Anfang 2024 diese Menge übersteigen, werden Zölle bis Ende 2024 erhoben. Das Kontingent wird ab dem 1. Januar 2025 wieder verfügbar sein“, so der Europäer Dies teilte die Kommission in einer Erklärung mit.

Im vergangenen Jahr exportierte die Ukraine etwas mehr als 7.000 Tonnen Hafer in Drittländer. Von Juli 2023 bis Mai 2024 stieg dieser Indikator auf 11.173 Tonnen. Außer in die EU wird ukrainischer Hafer auch nach Indien, Irak, Libyen, Marokko, Südafrika, in die Schweiz, in die Türkei, Vietnam und in andere Länder exportiert.

Die Einführung von Zöllen auf ukrainischen Hafer in der EU könnte erhebliche Auswirkungen auf ukrainische Produzenten und Exporteure haben. Eine Erhöhung der Exportkosten kann die Wettbewerbsfähigkeit ukrainischer Produkte auf dem europäischen Markt verringern, was möglicherweise zu einem Rückgang des Exportvolumens in EU-Länder führen wird.

Allerdings können ukrainische Exporteure nach neuen Absatzmärkten suchen oder das Exportvolumen in bereits bestehende Partnerländer außerhalb der EU steigern. Dies kann dazu beitragen, die negativen Auswirkungen der Einführung von Zöllen auf ukrainischen Hafer in der EU zu minimieren.