Polen wird Maßnahmen ergreifen, um das gesamte ukrainische Getreide zu kontrollieren, das über seine Grenze in andere Länder und Häfen gelangt. Außerdem werden die polnischen Behörden Deutschland um detaillierte Informationen über ukrainisches Getreide bitten, das wegen schlechter Qualität aus deutschen Gebieten nach Polen zurückgeschickt wurde.

Dies kündigte der stellvertretende Minister für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Michał Kolodziejczak am Montag in einem Interview mit PAP an.

"Heute wird es klare Anweisungen geben, wie das gesamte Getreide an der Grenze (zur Ukraine - Anm. d. Red.) zu kontrollieren ist, das der Versiegelung und dem Export unterliegt und nur durch polnisches Hoheitsgebiet gelangt... Auf der Liste, die mir vorliegt, hat eines der Unternehmen Getreide im Wert von 500 Mio. PLN aus der Ukraine eingeführt", so Kolodziejczak.

Er erklärte, dass solches Getreide, wenn es nach Deutschland gelangt und sich bei der Untersuchung als minderwertig erweist, in 99 % der Fälle nach Polen und nicht in die Ukraine zurückgeschickt wird, da es als europäisch gilt. Diese Situation gilt auch für die Getreidekontrolle in den Häfen.

Nach Angaben von Kolodziejczak wurden unter anderem 15.000 Tonnen Futtergetreide kontrolliert, das sowohl per LKW als auch per Bahn transportiert wird.

Zu der Frage, ob ungeprüftes Getreide auf den Tischen der Polen gelandet sei, stellte er fest, dass der größte Teil des Getreides nicht geprüft worden sei. Er verurteilte jeden Importeur oder Exporteur von Produkten aus dem Ausland, der seine eigenen Qualitätsprüfungen vorlegt.

"Heute werde ich bei einem Treffen mit verschiedenen Dienststellen fordern, dass alle exportierten und mit einem Embargo belegten Getreidetransporte in Polen kontrolliert werden. Ich werde mich für diese Regeln einsetzen... Ich werde nicht mit Beamten und Angestellten zusammenarbeiten, die versuchen, ihre eigenen Bedingungen durchzusetzen", fügte er hinzu.