Die baltischen Staaten setzen sich aktiv für die Aufnahme von russischem und belarussischem Getreide in das EU-Sanktionspaket ein. Diese Initiative wurde von Litauen, Lettland und Estland unterstützt, wie der litauische Minister für Verkehr und Kommunikation, Marius Skuodis, nach einem Treffen mit seinen Kollegen aus Lettland und Estland mitteilte.

Die Minister einigten sich auf die Notwendigkeit, Maßnahmen zu koordinieren und Informationen über den Verkehrssektor, einschließlich des Getreidetransports, auszutauschen. Die Entscheidung, Getreide in die Sanktionsliste aufzunehmen, beruht auf dem Wunsch, den Druck auf Russland und Weißrussland im Zusammenhang mit dem zunehmenden Transit von russischem Getreide durch die baltischen Staaten zu erhöhen.

Die litauische Zeitung Delfi hat bereits darauf hingewiesen, dass ein großer Teil des russischen Getreides durch Lettland transportiert wird, was gewisse Schwierigkeiten verursacht. Der lettische Verkehrsminister Kaspars Briskens stellte fest, dass dies zu einem ernsten Problem für Lettland wird, obwohl das Volumen des Getreidetransits in Litauen gering ist.

Der lettische Wirtschaftsminister Viktor Valainis betonte, dass die Sanktionen wirksam sein sollten. Wenn Lettland ein Verbot für russische Getreideeinfuhren verhängt, sollte dies für die gesamte Europäische Union gelten. Solche Maßnahmen sollten gemeinsam und koordiniert durchgeführt werden, um maximale Wirksamkeit zu erzielen.

Im Bericht 2023 wird festgestellt, dass Lettland im Vergleich zum Vorjahr 200.000 Tonnen mehr russisches Lebensmittelgetreide importiert hat. Nach Angaben des lettischen Verbandes der Getreideerzeuger wird ein erheblicher Teil der Getreideprodukte durch Lettland transportiert, so dass konzertierte Maßnahmen erforderlich sind, um die Situation zu verbessern.