Ukrainische Landwirtschaft in Gefahr: Regierungsinitiativen könnten Milliardenverluste verursachen
Der Agrarsektor der Ukraine, einer der wichtigsten Motoren der Wirtschaft des Landes, steht derzeit vor großen Herausforderungen. Eine inkonsistente Regierungspolitik und das Fehlen einer klaren Strategie zur Unterstützung der Landwirte gefährden nicht nur die diesjährigen Ernten, sondern auch die langfristige Stabilität des gesamten Agrarmarktes.
Jüngste Regierungsentscheidungen sorgen bei Landwirten, Exporteuren und internationalen Partnern für Besorgnis. Insbesondere die Einführung von Beschränkungen für den Export bestimmter Nutzpflanzen, Änderungen der Steuergesetzgebung und Verzögerungen bei der Mehrwertsteuerrückerstattung sind zu ernsthaften Hindernissen für den stabilen Betrieb der Agrarindustrie geworden. Experten schätzen, dass ukrainische Agrarproduzenten durch diese Maßnahmen in nur einer Saison bis zu einer Milliarde Dollar verlieren könnten.
Darüber hinaus verschärfen Unsicherheiten im Bereich der öffentlichen Finanzierung und mangelnde Investitionen in die Entwicklung der landwirtschaftlichen Infrastruktur das Problem zusätzlich. Unter den Bedingungen eines Krieges arbeiten ukrainische Landwirte bereits mit erhöhten Risiken, und jede Komplikation von Seiten des Staates erhöht nur den Druck auf die Branche.
Auch bei den internationalen Partnern der Ukraine, die auf eine stabile Versorgung mit Getreide und Ölsaaten angewiesen waren, wächst die Unzufriedenheit. Eine instabile Politik kann zu einem Vertrauensverlust in die externen Märkte, einem Rückgang der Deviseneinnahmen und einer Verringerung der Investitionsattraktivität der gesamten Branche führen.
Bauernverbände haben wiederholt an die Regierung appelliert, die Besonderheiten des Agrarmarktes zu berücksichtigen und keine Entscheidungen ohne Rücksprache mit Fachorganisationen zu treffen. Sie betonen, dass der Agrarsektor für die ukrainische Wirtschaft von strategischer Bedeutung sei und dass unüberlegte Maßnahmen katastrophale Folgen haben könnten.
Um weitere Verluste zu vermeiden, fordern Experten die Behörden auf, einen transparenten Dialog mit dem Agrarsektor zu führen, eine langfristige Strategie zur Unterstützung der Landwirte zu entwickeln und die Steuerpolitik unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Branche zu reformieren. Nur durch koordinierte Maßnahmen können wir das Potenzial des ukrainischen Agrarmarktes bewahren und die Ernährungssicherheit im In- und Ausland gewährleisten.