Der durchschnittliche jährliche Fischkonsum in der Ukraine liegt weiterhin bei nur 13,2 kg pro Kopf und damit fast halb so hoch wie der Weltdurchschnitt. Dieser Trend beunruhigt die Regierung, da das Land über ein großes natürliches Potenzial für die Entwicklung der Fischerei verfügt – 24.200 Quadratkilometer Oberflächengewässer und direkten Zugang zum Meer. Dies erklärte der Minister für Agrarpolitik und Ernährung, Vitaliy Koval.
Als Reaktion auf den geringen Inlandsverbrauch und die Importabhängigkeit hat das Ministerium für Agrarpolitik eine Reihe systematischer Initiativen eingeführt, um ukrainische Fischproduzenten zu unterstützen und die Ernährungssicherheit des Landes zu stärken. Dabei geht es nicht nur um die Bekanntmachung von Produkten, sondern auch um den Ausbau der Präsenz im öffentlichen Sektor.
Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört die Aktualisierung der Nomenklatur der Lebensmittel für die ukrainischen Streitkräfte. Sie umfasst nun auch heimischen Fisch, insbesondere Silberkarpfen sowie Karpfen in Form von Steaks und Filets. Ukrainischer Fisch wurde ebenfalls in das Prozorro-Marktsystem aufgenommen, was den Einkauf für den staatlichen Bedarf erheblich erleichtert.
Laut Koval wurden bereits Fischkäufe – Karpfen, Silberkarpfen und Forellen – über die Prozorro-Plattform getätigt, um das Militär in Kiew und der Region zu versorgen. Darüber hinaus wurde in der Region Winnyzja ein Pilotprojekt in Justizvollzugsanstalten durchgeführt, in dem auch Silberkarpfenfilets gekauft wurden.
„Ukrainischer Fisch steht für garantierte Qualität, Sicherheit und transparente Herkunft. Sein Konsum unterstützt nicht nur die landwirtschaftlichen Erzeuger, sondern schafft auch zusätzliche Arbeitsplätze, stärkt die regionale Wirtschaft und stärkt unsere Lebensmittelunabhängigkeit“, betonte der Minister.
Im Rahmen des strategischen Ansatzes zur Importsubstitution traf sich Koval mit Vertretern von Strafverfolgungsbehörden und wichtigen staatlichen Kunden, darunter dem Verteidigungsministerium, der Nationalgarde, dem Innenministerium, dem staatlichen Grenzschutz und dem staatlichen Logistikunternehmen. Die Teilnehmer diskutierten die Möglichkeiten, den Anteil einheimischer Fische an den Lebensmittelrationen von Militärangehörigen und anderen Bürgern, die Lebensmittel aus dem Staatshaushalt erhalten, schrittweise zu erhöhen. Dies sollte eine neue Etappe in der Entwicklung der ukrainischen Fischzucht und einen Schritt in Richtung nachhaltiger Ernährungssouveränität darstellen.
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