Ukrainische Seehäfen halten Umschlagsvolumen aufrecht: im April – 6 Millionen Tonnen

Trotz des Krieges und der Sicherheitsherausforderungen funktionieren die ukrainischen Seehäfen weiterhin aktiv: Im April 2025 wurden dort 6 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen. Mehr als die Hälfte des Gesamtvolumens – 3,1 Millionen Tonnen – entfiel traditionell auf landwirtschaftliche Produkte. Eine weitere Million Tonnen entfiel auf den Umschlag von Erz, das nach wie vor ein wichtiger Posten der ukrainischen Exporte ist.

Wie Ukrinform berichtet, wurde der Großteil der Fracht – 5,3 Millionen Tonnen – durch den ukrainischen Seekorridor transportiert, der geschaffen wurde, um im Kriegsfall eine unterbrechungsfreie Logistik zu gewährleisten. Von dieser Menge sind 2,9 Millionen Tonnen landwirtschaftliche Produkte, was auf die nachhaltige Rolle der Landwirtschaft im Exportpotenzial des Landes hinweist.

Die größten Umschlagmengen wurden im April in den Häfen des Großraums Odessa erzielt. Insbesondere wurden im Hafen „Pivdenny“ 2,4 Millionen Tonnen Fracht umgeschlagen, im Hafen von Tschornomorsk 1,8 Millionen Tonnen und im Seehafen von Odessa weitere 1 Million Tonnen. Die Häfen des Donauclusters (Izmail, Reni, Ust-Dunaisk) sorgten zusammen für den Umschlag von weiteren 800.000 Tonnen Fracht, was ihre zunehmende Bedeutung im Logistiksystem der Ukraine bestätigt.

Der stellvertretende Leiter der Seehafenverwaltung der Ukraine, Wjatscheslaw Charkawenko, stellte fest, dass die maritime Logistik auch unter äußerst schwierigen Bedingungen weiterhin funktioniere. Zu den Hauptproblemen zählen die durch die Feindseligkeiten bedingte Verringerung der Anbauflächen, die Verminung der Gebiete, die vorübergehende Besetzung einiger Regionen und ein deutlicher Rückgang der Industrieproduktion, insbesondere in der Metallurgie, wo vor dem Krieg 80 % der Produktion exportiert wurden.

Branchenexperten betonen, dass das Frühjahr traditionell durch einen saisonalen Rückgang der Agrarexporte gekennzeichnet sei, der im Hochsommer normalerweise wieder zunehme. Gleichzeitig stellen ukrainische Häfen bereits ihre Fähigkeit unter Beweis, sich an neue Bedingungen anzupassen und einen nachhaltigen Umschlag wichtiger Güter sicherzustellen.

Trotz der Herausforderungen bleibt die Ukraine ein bedeutender Akteur auf dem Weltmarkt für Agrarprodukte und Rohstoffe. Der effiziente Betrieb von Seehäfen unter schwierigen Kriegsbedingungen ist nicht nur für die Volkswirtschaft, sondern auch für die weltweite Ernährungssicherheit von entscheidender Bedeutung.